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Leben und Sterben – jeder Mensch macht sich Gedanken dazu. Menschen wollen sich am Ende des Lebens nicht „dreinreden“ lassen. „Sterbehilfe“ ist daher für manche der ultimative Ausdruck von Autonomie. Doch diese vermeintliche Freiheit birgt große Gefahren für unsere Gesellschaft.
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„Wir haben in der parlamentarischen Enquete-Kommission „Würde am Ende des Lebens“ mehr als 500 Experten, Praktiker, Ärzte, Pfleger gehört, was Menschen am Lebensende bewegt. Einhelliger Tenor dabei: Menschen wollen nicht leiden müssen! Das Wichtigste ist, Ängste zu nehmen und Zuwendung zu schenken. Daher haben alle Parteien einstimmig den Ausbau von Hospiz- und Palliativversorgung beschlossen! Das ist unser österreichischer Weg!“
Mag. Gertrude Aubauer


"Meine Vorstellung war auch, was man reglementiert, hat man im Griff. Das hat sich nicht bewahrheitet. Vielmehr hat sich gezeigt: Wenn man eine umstrittene Praxis legalisiert, stellt man sie in einem Schaufenster aus als Warenangebot. Ich habe feststellen müssen, dass das Angebot zum Teil tatsächlich die Nachfrage weckt."
Univ.-Doz. Dr. Theo Boer


„Tötung auf Verlangen und Beihilfe zum Suizid sollen verboten bleiben! Sterbewünsche entwickeln sich nämlich nicht im luftleeren Raum, sondern unter konkreten gesellschaftlichen Bedingungen, in einem bestimmten gesellschaftlichen Klima. Es darf eben nicht normal werden, sich den Tod mithilfe eines anderen oder gar durch einen anderen geben zu lassen, weil man krank, abhängig oder hilfsbedürftig ist. Da geht es in der Tat um den Schutz der Freiheit, die letzte Lebensphase, das Sterben, ohne Druck von außen zu erleben und zu gestalten.“
Mag. Michael Chalupka


„Zum Thema ‚Sterbehilfe‘: Ich betrachte dieses Wort als Unwort der Zeit und als Unwort des Jahres. Wo ist die Grenze? Wo fängt es an und wo hört es auf? …Wer entscheidet?“
Waltraud Klasnic


"Organisierte Suizidbeihilfe macht aus möglichen Grenzfällen ein regelhaftes, institutionalisiertes Handeln. Grenzfälle können nicht vorweggenommen werden, und sie bleiben auch darin Grenzfälle, dass sich aus ihnen keine verallgemeinerbare Regel ableiten lässt, die als ethische oder als Rechtsnorm kodifiziert wird. Was Sterbende brauchen ist Solidarität, nicht die todbringende Spritze."
o. Univ.-Prof. Dr. DDr. h.c. Ulrich Körtner


„Seit Menschengedenken herrscht eine vom Religiösen bestimmte Kultur des Sterbens und des Todes. Anfang und Ende des Lebens weisen in eine andere Wirklichkeit. Das sind einzigartige Momente, in denen das Leben als Gabe sichtbar wird. Sie verlangen höchste moralische Standards und dürfen nicht dem Kalkül allein menschlicher Interessen und Bedürfnisse ausgeliefert werden.“
Mag. Dr. Franz Lackner OFM.


„Menschen sollen an der Hand eines anderen Menschen sterben und nicht durch die Hand eines anderen Menschen. Anders gesagt: Es geht darum, das Leben zu bejahen und das Sterben dennoch zuzulassen, einen – im umfassenden Sinn – Raum zu schaffen, um jedem Menschen die Möglichkeit zu geben, seinen eigenen Tod zu sterben. Die künstliche Verkürzung des eigenen Lebens und die künstliche Verlängerung des eigenen Sterbens sind ja oft zwei Seiten der gleichen Medaille.“
DDr. Michael Landau


„Österreich hat eine hohe Suizidrate. Bei uns sterben 2,5-mal mehr Menschen durch Suizid als im Straßenverkehr. Suizidprävention muss daher ein gesamtgesellschaftliches Anliegen sein. Diese Präventionsarbeit scheint in diversen Diskussionen von Lobbyisten für Sterbehilfe untergraben zu werden.“
Mag. Martin Schaffenrath, MBA, MBA, MPA


„Krankheit macht verletzlicher. Das habe ich selbst erfahren. Wer in einer existentiellen Krisensituation wie Krankheit und Lebensmüdigkeit einen Sterbewunsch äußert, braucht aber keine Hilfe zur Selbsttötung, sondern menschliche Nähe, Schmerzlinderung, Zuwendung und Beistand. Nur so kann jeder Mensch sicher sein, dass er in seiner Würde auch in verletzlichen Lebensphasen geachtet und geschützt wird.“
Christoph Kardinal Schönborn


„Ich will nicht mehr, bedeutet fast immer: ich will so nicht mehr. Wenn ein Mensch Suizidgedanken in sich trägt, braucht er ein Gegenüber, das ihm mitfühlend lebensbejahende Aus-Wege aufzuzeigt, statt sich mit den Selbsttötungsgedanken des anderen zu "solidarisieren". Die besonderen Erfahrungen und Erlebnisse, wenn durch gut gegebene Hilfestellung, Menschen Stunden, Tage oder Jahre gewinnen, bestärken die Haltung: ‚Jeder Suizid ist einer zu viel‘.“
Dr. Peter Stippl


„Aktive Sterbehilfe ist für uns als Ärztekammer nicht akzeptabel.“
Dr. Thomas Szekeres


„Als Psychiaterin bin ich in der täglichen Arbeit häufig mit Todeswünschen von PatientInnen konfrontiert und erkenne darin einen fluktuierenden Prozess, der vorrangig Ausdruck von Angst und Ambivalenz ist. In der Diskussion um den “assistierten Suizid“ vermisse ich ein psychiatrisch-psychotherapeutisches Verständnis für Menschen in Krisensituationen. Vorrangige ärztliche und therapeutische Aufgabe muss es sein, Behandlungsmaßnahmen zur besseren Erträglichkeit schwerer Erkrankungen und zur Erleichterung des Sterbeprozesses engagiert einzusetzen und die Palliativmedizin in Österreich in allen Fachbereichen zu stärken.“
Prim. Dr. Christa Radoš


„Die Autonomie am Lebensende ist ein sehr zartes Pflänzchen, das dem Wind aus jeder Richtung leicht nachgibt. Man glaubt, man kann in so einer Situation ruhig abwägend kognitiv sauber Entscheidungen treffen, aber man ist im Gegenteil jeder Beeinflussung von jeder Seite sehr empfänglich, weil eine riesige Unsicherheit besteht, wie das Leben weitergeht.“
Prof. Herbert Watzke


„Jeder, der dem Tod sehr nahe ist, benötigt vor allem Zuwendung und Trost. Gerade dann geht es darum, unseren Nächsten in Liebe zu begegnen und einen Abschied in Würde zu ermöglichen. Bei einer guten, menschlichen Palliativbetreuung ist auch in schwierigsten Situationen ein JA zum Leben möglich.“
Mag. Richard Wittek-Saltzberg


„Der assistierte Suizid löst kein humanitäres Problem unserer Gesellschaft; er schafft stattdessen Unsicherheit und Angst, er zerstört die Solidarität der Menschen im Angesicht von Leid und Endlichkeit unseres Daseins. Lassen wir uns von dem scheinbar rationalen Kalkül eines kontrolliert herbeigeführten Todes nicht blenden. Wir brauchen keine mitleidigen Todeshelfer sondern mitfühlende Lebenshelfer.“
Prof. Dr. med. Axel W. Bauer


„Es ist eine Frage der eigenen Würde als Arzt / Ärztin, die Würde des anvertrauten Patienten und den Wert jedes Menschenlebens uneingeschränkt zu respektieren - selbst dann, wenn dieser vom Patienten selbst nicht mehr wahrgenommen wird.“
Dr. Florian Baumgartner

„Ich glaube, Ziel unserer Gesellschaft sollte es sein, Menschen, die verzweifelt sind, wieder Zuversicht, Trost und das Aufzeigen weiterhin vorhandener eigener Ressourcen zu vermitteln.“
Dr. Elisabeth Doenicke-Wakonig

„Eine Gesellschaft, die ihre Hand zur Selbsttötung reicht, verändert den Umgang mit dem menschlichen Leben. Das heißt: Es geht hier nicht nur um das Recht auf Selbstbestimmung. Gerecht ist nicht immer nur das, was der Einzelne will, sondern auch, was eine Gesellschaft moralisch prägt.“
Univ.-Prof. Dr. Udo di Fabio


„Hinter jedem Menschen, der sein Leben beenden möchte, steht eine Verzweiflung, eine vermeintliche Ausweglosigkeit, ein Hilferuf. Diesen Hilferuf zu hören, ist unsere Aufgabe. Helfen wir den Menschen zu leben und nicht um zu sterben. Indem wir das Hospizwesen gezielt fördern, mehr Mittel in die Palliativmedizin investieren und die Patientenrechte stärken. Machen wir aus dem Wort SterbeHILFE wieder, was es sein soll: denn Hilfe hilft, sie tötet nicht.“
Mag. Wolfgang Gerstl


„In diesen vergangenen zehn Jahren hat kein einziger Schwerkranker um Hilfe zum Sterben gebeten. Ganz im Gegenteil! Schwerkranke wollen oft noch eine Hochzeit erleben, die Geburt eines Enkels, und sie können das auch, wenn sie medizinisch gut versorgt sind, wenn sie umfassend informiert werden, sich nicht hilflos ausgeliefert fühlen und wenn jemand für sie da ist.“
Mag. Paula Glaser, MA


„Das Töten von Menschen wird unsere Gesellschaft verändern. Davor habe ich Angst. Ich wünsche mir eine Kultur des Lebens, in der wir sagen: ich kümmere mich um dich aber mach dich nicht tot."
Christoph Grötzinger


„Selbstbestimmung wird ermöglicht und geprägt durch Beziehung zu anderen. Die Qualität eines Lebens wird dabei nicht nur in biologischen und psychologischen Werten gemessen, vielmehr werden moralische und geistige Werte ebenso berücksichtigt. Wir sind als Gesellschaft verstörend einseitig, wenn wir zulassen, dass jemand seine Persönlichkeit durch Vernichtung wahrt. Die Würde des menschlichen Lebens muss deshalb als vorrangiges ethisches Grundprinzip erhalten bleiben!“
Mag. Andreas Henckel-Donnersmarck


„Meine Damen und Herren, ich führe ein Leben an einem Schlauch, an einem Beatmungsschlauch, ich bekomme durch diesen Schlauch 24 Stunden Luft – und es ist ein gutes Leben, das ich führe! Tötung ist keine Antwort auf Not und Verzweiflung, auf Ängste und Sorgen. Der Sterbewunsch, der entsteht, ist in Wirklichkeit ein Hilferuf, auf den wir anders reagieren müssten: mit Zuneigung, mit Trost, mit Nächstenliebe. Es braucht eine Kultur des Beistandes, und es braucht eine Kultur der Trauer.“
Dr. Franz-Joseph Huainigg


„Nicht totmachen, bitte nicht totmachen!“
Walter Jens

„Ich will kein Mitleid, keine falschen Zuschreibungen von außen und erst recht keine vorzeitige billige Fahrkarte ins Jenseits. Ich will ganz einfach leben! So wie mir geht es auch sehr vielen anderen behinderten, kranken Menschen. Die Positionen von BIZEPS kurz und bündig: Gegen aktive Sterbehilfe und gegen assistierte Selbsttötung.“
Mag. Marianne Karner

„Ob kein Unterschied mehr besteht zwischen Todesspritze und Sedierung, die das Sterben auch beschleunigt? Als ob nicht Welten dazwischenliegen würden. Wie schnell kann die Freiheit, sich töten zu lassen, zur sozialen Pflicht pervertieren.“
Mag. Carina Kerschbaumer


„Wer schweigt, vielleicht aus der fälschlichen Annahme, den anderen nicht in seiner „autonomen“ Entscheidung beeinflussen zu wollen, oder aktiv den Suizid bejaht oder sogar Beihilfe anbietet, signalisiert dem Suizidalen, dass auch die Helfer sein Leben nicht mehr als lebenswert beurteilen.“
Dr. Raimund Klesse


„Ich bin froh, in einem Staat zu leben, der die Tötung auf Verlangen und die Beihilfe zum Suizid nicht ermöglicht. Die derzeit bestehenden rechtlichen Regelungen zur Selbstbestimmung am Lebensende sind in Österreich ausreichend, aber leider oft unbekannt oder werden von den meisten Menschen nicht ausgeschöpft. Unser Ziel muss es sein diese Rahmenbedingungen breiter bekannt zu machen: Vorsorgevollmacht, Vorsorgedialog, Patientenverfügung, das Wissen um die Möglichkeiten der palliativen Begleitung. Eine gesetzliche Regelung, die die Tötung auf Verlangen und die Beihilfe zum Suizid ermöglicht, würde gerade Menschen in ihrer Verletzlichkeit am Ende des Lebens unter Druck bringen und ehrliche Gespräche über Todessehnsüchte und das Ausloten von Möglichkeiten der Linderung erschweren.“
Sr. Susanne Krendelsberger CS


"Palliativ-Einrichtungen und Hospize zeigen uns, wie der Wunsch zu sterben auf menschenwürdige und menschengerechte Weise beantwortet werden kann. Eine humane Gesellschaft investiert daher in diese Einrichtungen sowie in Pflege und Betreuung, anstatt aktive Sterbehilfe zuzulassen. Und in eine Haltung, die das Dasein eines Menschen ganz grundsätzlich begrüßt und gutheißt.“
Mag. Martina Kronthaler


„Alte oder kranke Menschen können auf subtile Weise unter Druck gesetzt werden. Mit der Zulassung organisierter Angebote der Selbsttötung steigt der innerliche oder äußerliche Druck auf Menschen in belastenden Lebenssituation von derartigen Angeboten Gebrauch zu machen.“
MMag. Dr. Gudrun Kugler


"Kranke, schwache oder vulnerable Menschen fühlen sich in unserer dominierenden Leistungsgesellschaft ohnehin schon häufig als „Last“ für die anderen. Der Gedanke, dass sie das alles ihrer Umgebung jederzeit ersparen könnten, wird zur Option, die sie wählen können. Aus dem Recht auf den begleiteten Suizid wird so eine Pflicht zum sozialverträglichen Frühableben. Hier sind Machtstrukturen wirksam, die es klar zu benennen gilt."
Mag. Susanne Kummer


„Wir brauchen keine Diskussion oder Gesetzesänderung bezüglich eines angeblichen selbstbestimmten Sterbens; es besteht Handlungsbedarf des Gesetzgebers, um ein selbstbestimmtes Leben zu ermöglichen.“
Martin Ladstätter M.A.


„Dem Leiden ein Ende setzen, nicht dem Leidenden – das sollte unsere Maxime sein“
Jan Ledochowski

„Wir Ärzte sollten nicht durch Gesetze in diese Todesmaschinerie eingebaut werden. Töten ist keine Lösung. In Prävention, in liebevoller Begleitung, im Ausbau der Palliativmedizin – da liegt die Zukunft, und da sollten wir investieren.“
Dr. Günther Leiner


„In den Pflege- und Betreuungseinrichtungen von Kolping Österreich begleiten wir viele Menschen in ihrer letzten Lebensphase. Alle MitarbeiterInnen sind im Bereich „Palliative Care“ geschult. Sinnvoller als eine Legalisierung der „Sterbehilfe“ scheint mir der Ausbau der Palliativpflege – eine Praxis, die der Würde des Menschen entspricht und die es ermöglicht, dass Schwerkranke und völlig auf Hilfe Angewiesene ein Ja zum Leben sagen können. Und auch zum Tod – dann, wann er kommt.“
KR.in Mag.a Christine Leopold

„Ist das Sterbehilfeverbot überholt? Nein, ist es nicht; im Gegenteil. Für eine verfassungsgerichtliche Intervention zu seiner Änderung besteht nicht der geringste Anlass.”
Univ.-Prof. DDr. Peter Lewisch


„Leider wird immer wieder das Bild vermittelt, dass ein würdiges und autonomes Lebensende nur mit assistiertem Suizid möglich ist. Diese Vorstellung ist nicht richtig. Aus palliativmedizinischer Sicht bietet die aktuelle Rechtslage in Österreich bereits jetzt einen geeigneten Rahmen.“
Prim. Univ.-Prof. Dr. Rudolf Likar, MSc


"Es gibt ja sozusagen eine Schlacht um Worte und deren Bedeutung: Aktive Sterbehilfe zum Beispiel ist Tötung, das ist keine Hilfe. Es handelt sich dabei um die Tötung eines Menschen. Sterbenlassen ist keine Tötung. Das ist etwas sehr humanes und christliches und hat nichts damit zu tun, dass man mit allen Mitteln gegen den Tod kämpft."
Prim. Dr. med. Dipl. theol. Manfred Lütz


„Gehen wir gut miteinander um. Signalisieren wir Menschen ihr ganzes Leben lang und besonders, wenn sie im Sterben liegen, dass sie einzigartig und wertvoll sind. Denn das sind sie! Menschenwürde und Lebensrecht sind jenseits von Kriterien der Nützlichkeit oder des Funktionierens. Die Menschheit sollte heute verstanden haben, dass das Sterben durch die Hand eines anderen Menschen keine Option ist. An der Hand eines anderen Menschen - so möchte ich eines Tages sterben, so sollte jeder Mensch sterben dürfen, wenn es so weit ist.“
MdEP Mag. Lukas Mandl


“Unser Ziel sollte es sein, den Schmerzen ein Ende zu bereiten. Nicht dem Leben.”
Dr. Stephanie Merckens

„Wer Ärzte an ‚qualitätsgesicherten, klinisch sauberen‘ Suiziden beteiligen will, verwischt die Grenzen zur Tötung auf Verlangen und zur Euthanasie“
Dr. Frank Ulrich Montgomery

„Ich hab mindestens zweimal aktive Sterbehilfe gemacht… Sehr aktiv sogar, bei meiner Mutter und bei meiner Frau: Hand gehalten, dabeigesessen, getröstet. Hilfe beim Sterben brauchen alle Menschen. Denen, die für Hilfe beim Töten sind, sollten wir das Wort Sterbehilfe nicht überlassen.“
Franz Müntefering


„Befürworter*innen der Sterbehilfe haben keinen ganzheitlichen Blick auf die Dinge. Sie heucheln uns vor, dass es ein Recht auf selbstbestimmtes Sterben gibt. Sie sind getrieben von der Wahnvorstellung, alles Leid der Welt zu eliminieren. Dabei spielen sie mit unseren Ängsten und missbrauchen diese. Sie forcieren nur den selbstbestimmten Tod, nicht das selbstbestimmte Leben. Wie arrogant ist die Gesellschaft der vermeintlich Nichtbehinderten, dass sie Menschen mit einer Behinderung oder Krankheit immer wieder Lebensqualität abspricht!”
Andreas Oechsner


„Als humane Gesellschaft muss es uns wichtig sein, alten, schwachen, schwerkranken und sterbenden Menschen sowie geistig, seelisch und körperlich Beeinträchtigten Sicherheit und Halt zu geben und sie nicht durch die Möglichkeit des assistierten Suizids unter Druck zu bringen. Ein Blick in die Niederlande und die Schweiz genügt, um zu sehen, dass die anfangs gesetzten Sorgfaltskriterien nach und nach aufgeweicht werden und sukzessive Gesetzesanpassungen nach sich ziehen. Für viel dringender und sinnvoller erachte ich in Österreich den flächendeckenden Ausbau von Palliativ- und Hospizstrukturen.“
Gabriele Pachschwöll, Msc


„In einer verletzlichen Phase kann der organisierte, schmerzfrei und von allen Sorgen befreiende Suizid als gangbarer Ausweg erscheinen. Der er aber nicht ist. Denn die betroffenen Menschen stehen unter Druck. Und Druck macht unfrei.“
Manfred Perterer


„Die Diskussion zu Sterbehilfe muss mit großer Vorsicht geführt werden und wir als Interessenvertretung müssen in diese Diskussion unbedingt eingebunden werden. Die potenziellen Auswirkungen auf Menschen mit Behinderungen sind weitreichend. Die Gesetzeslage in Österreich ist entschieden ausreichend“
Herbert Pichler


„Von einer gesetzlichen Erlaubnis der aktiven Sterbehilfe wären vor allem auch alte und hochbetagte Menschen betroffen. Denn gerade die ältere Generation möchte den Jungen nicht zu Last fallen. Aus den Niederlanden wissen wir: Aktive Sterbehilfe fördert das Gefühl, sich rechtfertigen zu müssen, Pflege in Anspruch zu nehmen, teure Medizin in Anspruch zu nehmen, teure Therapien in Anspruch zu nehmen oder überhaupt sogar noch am Leben zu sein. Da entsteht ein großer Druck.“
LH a.D. Dr. Josef Pühringer

„Suizid ist ansteckend.“
"Das Argument der schiefen Ebene, die Befürchtung, Patienten könnten mehr oder weniger offen gedrängt werden, doch endlich aus dem Leben scheiden zu wollen, wird nur allzu leichtfertig abgefertigt mit dem Hinweis, wissenschaftliche Begleitung, Meldepflichten und Transparenz würden Missbrauch schon verhindern. Ein Blick in die Niederlande lehrt anderes.“
Univ.-Prof. Dr. Stephan Sahm

„Du zählst, weil Du du bist. Und du wirst bis zum letzten Augenblick deines Lebens eine Bedeutung haben.“
Cicely Saunders

„Die Vorwegnahme des Todes ändert nichts daran, dass jeder selbst sterben muss. Der Tod ist eine Lebensaufgabe.”
Dr. Martin Schauer †


„Daran zeigt sich, dass es in der … Debatte um Sterbehilfe auch um wirtschaftliches Interesse geht. Und zwar viel mehr, als die meisten Menschen ahnen. Tatsächlich ist sie Ausdruck eines allgemeinen Trends zur Entsolidarisierung der Gesellschaft und zur Individualisierung von Verantwortung.“
Univ.-Prof. Dr. Ingrid Schneider


„Aus meiner beruflichen Erfahrung mit sterbenden Menschen, habe ich gelernt, dass es darauf ankommt, dass in dieser schwierigen Lebensphase jemand da ist. Jemand der Zeit für mich hat, der mich beruhigt und mich nicht allein lässt. Das sollt jedem in den letzten Stunden seines Lebens garantiert sein. Trotz Verzweiflung, Schmerzen und Ängsten stirbt niemand gerne und vor allem nicht gerne alleine. Eine Tötung oder Hilfe zum Selbstmord ist für mich, wie das Wegschauen von dieser schwierigen und herausfordernden Aufgabe. Aber wir werden diese Aufgabe alle einmal zu bewältigen haben. Da wünsche ich mir schon heute, dass jemand in meiner Nähe ist, der mir Ruhe und Geborgenheit vermittelt und mich nicht dazu drängt endlich etwas zu unternehmen.“
Mag.(FH) Werner Simonitti, M.Ed.


„Jemand, der schwer dement ist, fragt nicht nach Suizidbeihilfe. „Sterbehilfe“ bei Demenzkranken ist Tötung ohne Verlangen.“
Dr. Thomas Sitte

"Es gibt kein gutes Töten."
Robert Spaemann


„Aus dem Recht auf Leben lässt sich zwar keine Pflicht des Einzelnen zum Leben ableiten, wohl aber die Pflicht der Rechtsgemeinschaft zum Schutz des Menschenlebens.“
Em. Univ.-Prof. Dr. Günter Virt

„Es ist nicht die Aufgabe der Ärzteschaft, den Tod kranker Menschen auf Wunsch gezielt herbeizuführen. Leben zu beenden, das widerspricht dem ärztlichen Berufsethos und darf nicht Bestandteil ärztlichen Handelns sein.“
Dr. Johannes Zahrl

"Es genügt nicht Nein zu sagen zur Tötung auf Verlangen und zur Beihilfe zum Suizid. Die Not der Betroffenen ist ernst zu nehmen und wirksame Hilfe zu deren Linderung anzubieten. Wir sind herausgefordert, das Sterben als Teil des Lebens zu sehen und gut zu begleiten.“
Österreichischen Palliativgesellschaft und Hospiz Österreich
(Stellungnahme "Gut leben können und sterben dürfen" , März 2020)

„Der Weltärztebund bekräftigt sein starkes Bekenntnis zu den Grundsätzen der medizinischen Ethik, und dass dem menschlichen Leben größter Respekt entgegengebracht werden muss. Daher stellt sich der Weltärztebund entschieden gegen Euthanasie und ärztlich assistierten Suizid“